Der Lebensweg von Kuntal Joisher erinnert an einen Hollywoodfilm. Vielleicht gerade deshalb, weil er selbst vor wenigen Jahren nicht damit gerechnet hätte, der erste Veganer auf dem Mount Everest zu sein. Das Leben des Gujarati aus Kharagpur, einer kleinen Stadt in Westbengalen, war bis 2009 so normal und durchschnittlich, dass wohl kaum jemand Notiz davon genommen hätte. Bis Kuntal Joisher sich dazu entschloss, sein Leben neu zu beginnen und seinem Traum zu folgen. Nun füllt die Geschichte des “Self-made man” Zeitungen aus aller Welt. Aber wer ist Kuntal Joisher? Und wie hat der vegane Software Ingenieur aus Indien es geschafft, den höchsten Berg der Welt zu erklimmen?
Kuntal Joisher’s life is like something from a hollywood movie. Maybe it’s because even a few years ago he never would have expected to become the first vegan to climb mount everest. Until 2009, this gujarati from kharagpur, a small town in west bengal, led a completely normal and unremarkable life. That is, until Joisher decided to start a new life and follow his dream. Today, the story of this self-made man is featured in newspapers all over the world. But who exactly is Kuntal Joisher? and how did this software engineer and vegan from india manage to climb the world’s highest mountain?
Ein ganz normales Leben
Der Grundstein zum Abenteurer wurde bei Kuntal Joisher schon in seiner frühesten Kindheit gelegt. Aufgewachsen in Mumbai begeisterte er sich wie viele andere indische Kinder in seiner Jugend nicht nur für Kricket, sondern auch für Tenzing Norgay Sherpa und Edmund Hillary, die ersten Menschen, die 1953 den Mount Everest, den höchsten Berg der Welt bestiegen haben. Dass er selbst einmal in die Fußstapfen des berühmten Sherpas treten würde, daran dachte er damals wohl kaum. So begann er, ein zunächst völlig normales Leben zu führen. Die Gujarati, die Bevölkerungsgruppe der seine Familie angehörte, sind bekannt für ihren Geschäftssinn. So machte er wie selbstverständlich mit nur 21 Jahren seinen Master in Informatik an der University of Southern California in Amerika. Dort fand er, inspiriert durch einen Mitbewohner, auch den Anstoß zur vielleicht größten Veränderung seines Lebens – die Entscheidung für eine vegane Lebensweise. Kuntal Joisher kommt aus einer hinduistischen Familie, die sich, wie ein Großteil der indischen Bevölkerung, vegetarisch ernährt. Erst 2002 begann er, sich komplett vegan zu ernähren. Aus rein ethischen Gründen, wie er selbst sagt.
»Es gibt keinen Unterschied zwischen einem Stück Fleisch und einem Glas Milch. Die Grausamkeit, welche hinter dem Töten einer Kuh steckt, ist genau die Gleiche wie beim Melken einer Kuh. Streng genommen ist die Milchherstellung noch grausamer.«
Der Ruf des Berges
2008 bestiegen Kuntal Joisher und seine Frau während einer Urlaubsreise einen kleinen Gipfel namens Hatu Peak im Himalaya. Ziel der Reise war es einmal im Leben echten Schnee zu sehen. Nach einem vierstündigen Aufstieg hatten sie die Spitze erreicht. Umweht von frischer Bergluft im Angesicht der unberührten Natur der Berge, wurde aus dem kleinen Urlaubstripp schnell ein lebensveränderndes Ereignis. Für Kuntal Joisher war dieser einzigartige Moment auf dem Gipfel des Hatu Peak der Beginn seiner persönlichen Reise. »Auf diesem Gipfel ich habe mich zum ersten Mal richtig lebendig gefühlt. Dort oben habe ich meinen Herzschlag hören können. Diese Erfahrung hat mich förmlich weggeblasen. Ich dachte nur, dass ich diesem Gefühl einen wesentlichen Teil meines Lebens widmen möchte.«
Von da an verschrieb er sich dem Bergsteigen und schaute, wie er selbst sagt, nie mehr zurück. Der Ruf des Berges und die Kraft, welche ihn dort oben packte, waren so stark, dass er sogar seinen Job kündigte, um fortan für die Besteigung des Mount Everest zu trainieren. Und das, obwohl er auf der Spitze seiner Karriere stand. Nur 6 Jahre später bestieg er nach hartem Training auf chilenischen Eiskappen im Jahr 2014 als erster Veganer den Mount Manaslu (Berg der Seele), den achthöchsten Berg der Welt mit 8163 Metern Höhe. Sein erster Versuch den Mount Everest zu besteigen, scheiterte im gleichen Jahr an einem tragischen Bergsteiger-Unfall am Khumbu Gletscherbruch, bei dem 16 Sherpas ums Leben kamen.
Ein Jahr später kehrte Kuntal Joisher als Expeditionsleiter zurück, um in einem zweiten Versuch den höchsten Berg der Welt zu besteigen. Am 25. April 2015 passierte dann, was Joisher später als »Katastrophe von bisher unerreichtem Niveau« beschreiben würde. Ein Erdbeben enormen Ausmaßes erschütterte den Nepalesischer Gebirgszug und richtete verheerenden Schaden an. Das Stufe-9 Erdbeben reichte bis Kathmandu und tötete nicht nur über 8.000 Menschen, sondern sorgte durch die Zerstörung auch dafür, dass Millionen Familien ihre Heimat verloren. Das Beben löste auch eine Lawine am Basecamp des Everests aus, in denen sich Kuntal Joisher und sein Team, unter ihnen auch der deutsche Profi-Bergsteiger Jost Kobusch, zu dieser Zeit aufhielten. Die Lawine überraschte die Bergsteiger aus heiterem Himmel, sodass viele, wie auch Kuntal Joisher, nicht einmal ihre wärmenden Jacken trugen. Binnen Sekunden wurde das Camp von einer riesigen Druckwelle erfasst und unter ihr begraben.
»Wir drehten uns um und sahen uns gegenüber einer riesigen weißen Wolke. Das größte Teil, was ich in meinem ganzen Leben gesehen habe, nährte sich uns mit unwirklicher Geschwindigkeit. Wir hatten keine Zeit zu reagieren oder über unsere nächsten Schritte nachzudenken. Der einzige Gedanke, den ich fassen konnte, war – das ist das Ende.« berichtet Joisher.
Dann wurden auch er und sein deutscher Kollege von der Lawine erfasst. In letzter Sekunde retteten sie sich hinter ein Zelt, um nicht von der gewaltigen Kraft der Druckwelle fortgerissen zu werden. Sofort ließ Jost Kobusch seinen schwer atmenden Freund unter seine dicke Jacke. Der Sog einer so großen Schneelawine kann einem die ohnehin dünne Luft abschneiden und man kann darunter ersticken.
»Ich wäre sicher erstickt, wäre nicht mein guter Freund Jost da gewesen, der mein Atemringen bemerkte und mich unter seine Jacke ließ, damit ich wieder atmen konnte. Ich stehe für immer in seiner Schuld!« erklärt Joisher.
Kuntal Joisher überlebte die Lawine und kehrte nach Kathmandu zurück, um sich dort mit seinem Team an den Hilfsaktionen zu beteiligen. »Ich bin sicher, ich werde nächstes Jahr wieder hier sein«, erklärte er nach der Katastrophe in einem Interview.
Und so war es. Am 19. Mai 2016 erklimmte Kuntal Joisher nach einer 45 tätigen Exkursion als erster Veganer den höchsten Berg der Welt, den Mount Everest.
A completely normal life
The foundations for Kuntal Joisher’s adventure were laid when he was just a boy. Growing up in Mumbai, he was just like many other Indian children, interested not only in cricket but also in Sherpa Tenzing Norgay and Edmund Hillary, the first men to conquer Mount Everest, the world’s highest peak, in 1953. But back then, Joisher surely never thought that one day he would follow in the footsteps of the famous Sherpa. And so he grew up living a completely normal life. The Gujarati, the ethnic group he belongs to, are well known for their business acumen. So it was no surprise that he graduated with a master’s degree in computer science from the University of Southern California, aged just 21. There, inspired by a roommate, he made the biggest change in his life so far and decided to adopt a vegan lifestyle. Joisher comes from a Hindu family who, like the majority of Indian people, are vegetarian. But it wasn’t until 2002 that he began to follow a completely vegan diet. The reasons were purely ethical, as he explains.
“There’s no difference between a piece of meat and glass of milk. Milking a cow is just as cruel as killing a cow. Strictly speaking, milk production is even more cruel.”
The call of the mountains
In 2008, during a vacation in the Himalayas, Kuntal Joisher and his wife climbed a small mountain called Hatu Peak. The goal of the trip was to see real snow for the first time in their lives. They reached the top after a four-hour climb. Surrounded by the fresh mountain air and the views of unspoiled peaks, their trip became a life-changing experience. For Joisher, this special moment at the top of Hatu Peak marked the beginning of his own personal journey. “Up there on the mountain, I really felt alive for the first time ever. I could hear my heart beating. The experience just blew me away. All I could think was that I wanted to dedicate a significant part of my life to this feeling.”
From that moment on he devoted himself to mountain climbing and, as he says himself, he never looked back. The call of the mountains and the force that gripped him up there were so strong that he even quit his job so that he could train to climb Mount Everest. Not even the fact that he was at the peak of his career could stop him. Just six years later, in 2014, after some hard ice-cap training in Chile, he became the first vegan to conquer Mount Manaslu (‘Mountain of the Spirit’). At 8,163 metres, it’s the world’s eighth-highest mountain. Joisher’s first attempt to climb Mount Everest was thwarted that same year, when there was a tragic climbing accident at the Khumbu Icefall, which claimed the lives of 16 Sherpas.
A year later, he returned as an expedition leader, in a second attempt to conquer the world’s highest peak. Then, on April 25, 2015, disaster struck. Joisher later described it as a “catastrophe of unprecedented magnitude.” A gigantic earthquake shook the Nepalese mountain range, wreaking terrible damage. The magnitude-9 earthquake reached as far as Kathmandu killing more than 8,000 people and making millions of families homeless too. The earthquake also triggered an avalanche at Everest Base Camp, where Joisher and his team, including the German professional climber Jost Kobusch, were camped. The avalanche took the climbers completely by surprise, so Joisher, along with many others, wasn’t even wearing a jacket. Within seconds the camp was hit by a giant air blast and buried under the snow.
“We turned around and saw a giant white cloud in front of us. The biggest thing I’d ever seen in my whole life was rushing towards us at an unbelievable speed. We had no time to react or to decide what to do next. “The only thought in my head was: This is the end,” reports Joisher.
Then the avalanche hit him and his German teammate. He managed to scramble behind a tent at the very last second, so that he wouldn’t be dragged away by the enormous force of the air blast. Straight away, Jost Kobusch covered Joisher with his thick jacket because he was having trouble breathing. The suction effect of such a large avalanche can cut off a person’s air supply. The mountain air is already thin, and an avalanche can cause suffocation.
“I definitely would have suffocated if my good friend Jost hadn’t been there, noticed that I was fighting for breath and let me get under his jacket so that I could breathe again. I owe him my life!” says Joisher.
Kuntal Joisher survived the avalanche and returned to Kathmandu so that he and his team could support the relief operations there. “I’m sure I’ll be back again next year,” he said when interviewed after the disaster.
And he was. On May 19, 2016, after a 45-day expedition, Joisher became the first vegan to climb the world’s highest mountain, Mount Everest.
Exklusiv-Interview mit Kuntal Joisher
Zuallererst die Frage: Was ist es für ein Gefühl, den Mount Everest bestiegen zu haben?
Seit ich mich erinnern kann, habe ich Berge, Schnee und den Himalaya immer geliebt. Für die Everest-Besteigung habe ich mehr als 7 Jahre lang trainiert. Die letzten paar Jahre meines Lebens drehten sich nur um das Training für diese Bergbesteigung. Beruf oder Privatleben kannte ich nicht mehr. Essen, trinken, schlafen, träumen, atmen – es ging immer nur um den Everest.
Und als ich dann 20 Meter vor dem höchsten Gipfel des Mount Everest stand, war mir klar, dass ich es geschafft hatte. Auch wenn eine solche Besteigung erst erfolgreich ist, wenn man wieder unten angekommen ist – ich fühlte mich stark und wusste, dass ich es sicher schaffen würde. Das stärkste Gefühl war das der Erleichterung. Mein größter Traum und höchstes Lebensziel – und ich war endlich da, hatte es direkt vor mir! Ich war so sehr vom Glück überwältigt, dass mir Tränen über das Gesicht strömten. Freudentränen. Und dann weinte ich hemmungslos. Als ich dann endlich den eigentlichen Gipfel des Mount Everest erreicht hatte, war das Gefühl einfach unbeschreiblich. Es lässt sich nicht in Worte fassen. So ein Gefühl wie damals auf dem Gipfel werde ich niemals wieder erleben. Es war, als könne ich die ganze Welt sehen! So schön, so majestätisch, so eindrucksvoll!
Und obwohl ich jetzt wieder hier zu Hause in Mumbai bin, habe ich noch immer nicht richtig realisiert, dass ich tatsächlich den Mount Everest bestiegen habe. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass der Everest eine große Leere in meinem Leben hinterlassen hat, weil mein Traum jetzt in Erfüllung gegangen ist. Ich bin etwas orientierungslos. Mir fehlt ein Ziel. Aber wie sagte schon der große Tolkien? „Nicht alle, die wandern, sind ziellos.“ Ich weiß, dass ich mich schon bald auf die nächste Reise machen werde! Und darauf freue ich mich schon.
Stimmt es, dass Sie sich insgesamt vier Tage lang, als Sie von Lager 3 zum Gipfel und wieder zurück zu Lager 2 stiegen, nur von zwei Oreo-Keksen ernährt haben? Und was isst man 8.848 Meter über dem Meeresspiegel?
Es waren eher 5 bis 6 Oreo-Kekse. Und ein paar Stücke getrocknete Kiwi. Das war die einzige feste Nahrung, die ich bei mir hatte, als ich aus Lager 3 aufbrach. Normalerweise habe ich immer vegane dunkle Schokolade bei mir, denn die tut mir einfach gut und ist außerdem auch in großer Höhe leicht zu essen. Allerdings hatte ich die Schokolade diesmal vergessen.
In Höhe von Lager 4 (8.000 Meter) haben die meisten Bergsteiger keinen Appetit mehr auf feste Nahrung. Der Körper versorgt den Verdauungstrakt dann nicht mehr so gut mit Sauerstoff, so dass es viel länger dauert, bis feste Nahrung verdaut wird. Deshalb habe ich mich in erster Linie darauf konzentriert, Kalorien in flüssiger Form zu mir zu nehmen – zum Beispiel über Endurance-Gels. Ich verwendete vegane Gels von einer Firma namens Unived (www.unived.in) Diese Gels bieten eine ausgewogene Mischung an Kohlenhydraten und wichtigen Elektrolyten, die den Verdauungsapparat nicht so stark belasten und vom Körper sofort verbraucht werden können.
War es für Sie eine besondere Herausforderung, als Veganer den Mount Everest zu besteigen? Was haben Sie anders gemacht als Ihre Kollegen?
Ich musste mich in erster Linie auf zwei Dinge konzentrieren – Ernährung und Ausrüstung. Und das erforderte gewissenhafte Planung, die Auswahl der richtigen Expeditionsagentur, Zusammenarbeit mit der Agentur, damit diese meine vegane Lebensweise richtig verstand, und schließlich ein ständiger Ausweichplan für den Fall, dass aus irgendwelchen Gründen etwas nicht klappen sollte.
In Bezug auf die Ernährung sah mein Plan so aus:
Im Training ist meine Ernährung ganz einfach —„pflanzliche Vollwertkost“. Wenig Fett, viele Kohlenhydrate. Ich esse liebend gerne Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Getreide, Nüsse und Körner, und diese Ernährung hat für mich Wunder gewirkt. Selbst nach äußerst anstrengenden Trainingseinheiten erhole ich mich deutlich schneller. Wenn ich dagegen ungesunde Nahrungsmittel wie Frittiertes, Weißmehl oder Industriezucker zu mir nehmen, stelle ich fest, dass meine Erholungsphase deutlich länger dauert. Der Körper zeigt uns deutlich, was ihm gut tut. Und mein Körper mag vegane Vollwerternährung.
Während einer Klettertour hängt meine Ernährung vor allem davon ab, wo ich klettere. Im Himalaya sind die heimischen Speisen hauptsächlich vegetarisch, so dass eine vegane Ernährung unkomplizierter ist. Man isst dort typischerweise Gemüseeintöpfe/Currys, Obst, Linsen, Suppen, Weizenbrot/Roti, Reis, Kartoffeln, Nudeln usw.. Bei Klettertouren im Himalaya ernähre ich mich deshalb vor allem von lokalen Speisen. Dazu bringe ich mir meine eigene Verpflegung von zu Hause mit, meist eine Art Studentenfutter mit Trockenobst und Nüssen, Powerriegel aus Datteln und Nüssen und ein paar heimische Snacks, auch wenn die nicht so gesund sind (auf dem Berg gilt schließlich „Kalorien sind Kalorien“ – man braucht sie einfach!).
In Bezug auf die Ausrüstung dachte ich erst, ich müsste nur Alternativen zu Artikeln aus Wolle und Leder finden. Das war kein größeres Problem. Mir war nicht klar, dass Daunen auch nicht vegan sind und ungeheuer grausam produziert werden. Deshalb musste ich mich auch um eine Alternative zu Daunenisolierung kümmern. Bald hatte ich Kunstfaser-Schlafsäcke gefunden, die bei Extremtemperaturen bis -40°C warm hielten. Zudem fand ich Iso-Jacken aus Kunstfaser, die bis Lager Zwei problemlos reichten. Richtig schwierig war es jedoch, eine vegane Alternative zu dem einteiligen Himalaya-Anzug zu finden, den ich weiter oben am Berg und auf dem Gipfel tragen wollte und der bei Temperaturen von bis zu -60°C Schutz bieten würde. Ich gab mein Bestes, konnte aber keine andere Möglichkeit finden. Ich schrieb alle bekannten Ausrüster in aller Welt an, und manche antworteten mir, es sei nicht möglich, einen solchen Anzug aus Kunstfasern herzustellen. Also traf ich die Entscheidung, dieses eine nicht-vegane Ausrüstungsteil zu kaufen und damit den Berg zu besteigen. Meine Sicherheit und mein Überleben waren mir wichtiger, ich wollte nicht wegen einer Dummheit sterben.
Aktuell sind 85 % der Ausrüstung, die ich am Berg benutze, vegan. Und ich arbeite weiter daran, vegane Alternativen zu meinen nicht-veganen Ausrüstungsteilen zu suchen. Ich hoffe, dass ich auf dem nächsten Gipfel mit 100 % veganer Ausrüstung stehen kann!
Es muss ein unglaubliches Erlebnis gewesen sein, dort oben inmitten der unberührten, gnadenlosen Natur zu stehen. Was war das Schönste, das Sie dort oben gesehen haben?
Während der fünfzigtägigen Everest-Expedition war ein kleines, nicht einmal 3 x 3 Meter großes Zelt auf einem Gletscher, der sich bewegte, mein Zuhause. Die Übernachtung im Basislager ist schon ein Erlebnis für sich. Jede Nacht wälzt man sich im Schlaf unruhig hin und her, weil sich der Gletscher unter einem bewegt. Und während man sich hin und her wälzt, hört man es in der Ferne immer wieder knallen — die ganze Nacht über gehen an den umliegenden Hängen Lawinen ab.
Einmal wurde ich nachts um 3.30 Uhr geweckt, weil Sherpas an meinem Zelt vorbeiliefen. Sie wollten durch den tückischen Khumbu-Eisfall zu Lager Eins am Everest. Ich kletterte kurz aus meinem kuscheligen Schlafsack, spähte aus dem Zelt und war überwältigt. Die Milchstraße erstrahlte in aller Pracht, wie auf einer Postkarte. Und in den nächsten fünf Minuten erblickte ich schon zwei Sternschnuppen! Die Nacht war einfach zauberhaft. Ich beschloss, mich hinaus in die Kälte zu wagen, und bewunderte die Milchstraße, die Jahrmillionen in der Vergangenheit liegt! Das war mein ganz persönliches 5-Milliarden-Sterne-Hotel!
Der berühmte italienische Bergsteiger Reinhold Messner hat einmal gesagt: „BERGE SIND WEDER GERECHT NOCH UNGERECHT, SIE SIND EINFACH NUR GEFÄHRLICH.“ Haben Sie selbst oder Ihr Team beim Aufstieg besonders gefährliche Situationen erlebt?
Während der letzten Expedition im Jahr 2016 gab es einen Vorfall, bei dem eine Lawine nur wenige Meter neben uns abging, und wir sind knapp dem sicheren Tod entkommen. Wir kletterten gerade durch den Khumbu-Eisfall, einen der gefährlichsten Abschnitte am Everest. Wir standen unter einem großen Eisturm und wollte gerade eine Gletscherspalte überqueren. Genau in diesem Augenblick hörten wir einige Hundert Meter über uns ein lautes Donnern. Richtung und Lautstärke deuteten darauf hin, dass die Lawine direkt auf uns zukam. Einige Kletterer in unserer Nähe rannten aufs Geratewohl los. Mingma Tenji Sherpa, unser Expeditionsleiter, sagte uns jedoch, wir sollten an der Sicherheitsleine eingehängt bleiben und uns ducken. Und das taten wir. Die nächsten Sekunden waren schrecklich nervenaufreibend. Ich dachte, im Vorjahr hätten wir den Hauch des Todes gespürt und die größte Lawine überlebt, die am Everest jemals abgegangen war. Und jetzt stand ich dort in einem gefährlichsten Abschnitte und befand mich schon wieder in Lebensgefahr. Je lauter das Tosen der Lawine wurde, desto sicherer war ich mir, dass ich sterben müsse. Und dann sah ich die Lawine etwa 5 Meter neben mir vorbeirauschen. Und ich sagte mir: Schon wieder Glück gehabt! Wir hatten überlebt.
Sie sind verheiratet und haben Familie – sicher machen sich Ihre Angehörigen Sorgen, wenn Sie die höchsten Berge der Welt besteigen. Denken Sie manchmal daran, wenn Sie dort oben sind?
In meinen ersten Jahren als Bergsteiger habe ich Expeditionen manchmal auf halber Strecke abgebrochen. Ich bekam dann Heimweh und wollte zurück zu meiner Familie. Allerdings wurde mir bald klar, dass ich zum Bergsteigen enorme mentale Stärke und Belastbarkeit brauchen würde. Deshalb habe ich in den letzten Jahren trainiert, mich emotional von meiner Familie zu lösen – insbesondere von meiner Frau, meiner Mutter und meinem Vater. Und bei den letzten Expeditionen hatte ich nie mehr Heimweh und musste auch nicht abbrechen. Beim Bergsteigen denke ich an gar nichts. Mein Geist ist dann völlig leer, frei von allen Gedanken. Ich setzte nur einen Fuß vor den anderen, das ist alles. Ich bin dann fast wie in Trance, als würde ich meditieren. Ich steige nicht auf Berge, um Stress abzubauen oder persönliche Probleme zu lösen, und auch nicht in der Hoffnung, dass mir dabei eine tolle technische Innovation einfällt. Ich tue das nur aus einem einzigen Grund – weil ich es möchte und weil ich es liebe. Schlicht und einfach. Ich spüre, dass ein freier Kopf mir dabei hilft, die Herausforderungen bei einer schweren Besteigung wie beispielsweise auf den Everest gefahrlos und sicher zu meistern.
Was haben Ihre Frau und Ihre Angehörigen dazu gesagt, als Sie freiberuflicher Berater geworden sind, um den Mount Everest zu besteigen?
Damals drehte sich in meinem Leben alles um die Vorbereitung auf den Everest. Und dafür brauchte ich mental und körperlich die beste Verfassung meines Lebens. Dazu musste ich das ganze Jahr über sehr hart trainieren und noch dazu jedes Jahr reichlich Zeit für Bergsteigen aufwenden. Mit einer Vollzeitstelle konnte ich weder meinem Job noch meinem Traum gerecht werden. Ich musste mich entscheiden. Meine Frau und meine Familie haben meinen Traum vom Everest voll und ganz unterstützt und waren mit meiner Entscheidung einverstanden, als ich meine Vollzeitstelle aufgab. Übrigens ist es unmöglich, eine Expedition wie die Everest-Besteigung durchzuführen oder einer solchen Leidenschaft zu frönen, wenn die Familie das nicht mitträgt. Und meine Frau, meine Mutter und meine Familie haben mich bei allen Höhen und Tiefen auf dieser langen Reise selbstlos und zuverlässig unterstützt.
Sie ernähren sich schon Ihr Leben lang vegetarisch, doch erst im Studium in den USA wurden Sie Veganer. In Indien hat Vegetarismus eine lange Tradition. Wie steht man in Indien zum Veganismus?
Als Vegetarier konnte ich meine Überzeugungen nicht mit meinem Handeln vereinen, als mir klar wurde, dass wir Tieren weitaus mehr Leid zufügen als Nicht-Vegetarier. Zwischen einem Glas Milch und einem Stück Fleisch gab es für mich keinen Unterschied. Vegane Ernährung war für mich die einzige Alternative, deshalb entschied ich mich dafür – ich lebe aus freiem Willen und moralischer Überzeugung vegan.
Die Vorstellung, dass Indien vegetarisch lebt, ist ein im Westen weit verbreiteter Irrglaube. Nach einer aktuellen Studie sind 75 % der indischen Bevölkerung keine Vegetarier. Gleichzeitig leben in Indien 1,3 Milliarden Menschen. Damit gibt es in Indien also etwa 300 Millionen Vegetarier, womit Indien das größte vegetarische Land der Welt sein dürfte. In dieser Hinsicht hat Vegetariertum in Indien tatsächlich eine lange Tradition.
Milch und Milchprodukte spielen in Alltag der Inder eine große Rolle – ob Vegetarier oder nicht. Selbst die Anhänger des Jainismus, einer gewaltfreien Religion und Philosophie, haben kein Problem damit, Milch oder Milchprodukte zu verzehren, obgleich sie wissen, dass diese mit großer Grausamkeit hergestellt werden.
Als ich meinen Freunden und meiner Familie erstmals davon berichtete, dass ich vegan lebe, wussten die meisten von ihnen gar nicht, was vegan bedeutet. Und als ich nach sechs Jahren in den USA zurück nach Indien zog, war es in der ersten Zeit etwas schwierig. So wurde ich beispielsweise manchmal von Angehörigen zum Essen eingeladen. Dort setzte man mir dann nicht-vegane Speisen vor und behauptete, sie seien vegan. Die Gastgeber meinten, hier und da ein bisschen Milch könne doch nicht so schlimm sein. Sie verstanden nicht, worum es mir als Veganer ging. Im Laufe der Jahre konnte ich dann erklären, wieso ich vegan lebe und weshalb mir das wichtig ist. Als Veganer habe ich niemals andere dazu aufgefordert, ebenfalls vegan zu leben. Ich setze lieber darauf, spektakuläre Dinge zu tun, damit man mich fragt: „Wie ernährst du dich, dass du so etwas Tolles schaffst?“.
Heutzutage findet der Veganismus in Indien immer mehr Anhänger. Es gibt vegane Restaurants, Lebensmittelgeschäfte führen Sojamilch und Tofu, man findet problemlos vegane Kuchen und Eissorten, und auch für Kosmetika und Dinge des täglichen Bedarfs wie Zahnpasta, Seife, Shampoo usw. gibt es vegane Alternativen. Die vegane Industrie wächst, das zeigt sich auch an zahlreichen Start-ups, die auf vegane Produkte setzen. Indien ist im Augenblick dort, wo die USA sich vor etwa 15-16 Jahren befanden. Wenn nur 1 % der Inder Veganer würden, wären das etwas 15 Millionen Menschen, die sich für eine bewusste Lebensweise entscheiden! Das ist eine gewaltige Anzahl!
Mit Ihrer Everest-Besteigung wollten Sie nicht nur beweisen, was Veganer alles schaffen können, und Vorurteile gegenüber dem Veganismus ausräumen, sondern verfolgten auch ein persönliches Anliegen. Sie wollten auch die schwere Krankheit publik machen, an der Ihr Vater seit Jahren leidet.
Vor etwa 15 Jahren wurde bei meinem Vater Lewy-Body-Demenz oder LBD diagnostiziert, eine Form vom Demenz, die ähnlich degenerativ verläuft wie Alzheimer und Parkinson. Alan Arnette, ein berühmter Bergsteiger, der sich für Alzheimerkranke einsetzt, hat einmal gesagt: „Erinnerungen sind alles.“ In meinen Fall stimmt das voll und ganz. Obgleich mein Vater noch lebt, erkennt er mich nicht mehr und hat meinen Namen schon lange vergessen. Er kann keine neuen Erinnerungen mehr abspeichern. Vor sechs Jahren übernahm ich den Hauptteil seiner Pflege, als die Krankheit ihm schließlich den letzten Rest Eigenständigkeit genommen hatte. Weil ich selbst erlebt habe, wie sich die Krankheit auf meine Vater und den Rest unserer Familie ausgewirkt hat, habe ich beschossen, meine Reise auf den Everest dazu zu nutzen, diese unbarmherzige Krankheit besser bekannt zu machen.
Gegen Demenz gibt es kein Heilmittel. Solange das so ist, sind Liebe, Würde, Respekt und Aufklärung die wichtigsten Behandlungsmethoden. Wer besser Bescheid weiß, kann bessere Pflege leisten. Heutzutage wird bei einem von vier Menschen die Diagnose Demenz gestellt, und einer von zehn Pflegenden gibt zu, die Diagnose Demenz zu verheimlichen oder zu vertuschen. Angesichts dieser Zahlen müssen wir daran arbeiten, die gesellschaftliche Stigmatisierung durch Aufklärung zu überwinden. Das ist ein weiterer Everest in meinem Leben!
Da ich selbst die Pflege übernehme, habe ich eine wichtige Sache gelernt — die eigenen Träume und Leidenschaften darf man nicht aufgeben. Man darf kein schlechtes Gewissen haben, wenn man seinen Traum verwirklicht, während ein geliebter Mensch leidet. Ich persönlich bin mir sicher, dass mein Vater stolz auf meine Leistung wäre und meine Träume von ganzem Herzen unterstützt hätte, wenn er nicht an Demenz leiden würde. Bis heute hatte ich nie den Eindruck, dass der Zustand meines Vaters mich daran gehindert hat, meinen Traum, einmal auf dem Dach der Welt zu stehen, wahr werden zu lassen. Ganz im Gegenteil, immer, wenn ich im Leben oder am Berg in einer schwierigen Lage stecke, denke ich an meinen Vater und die vielen Demenzkranken in aller Welt und die Menschen, die sie pflegen – das gibt mir ungeheure Kraft, über meine Grenzen hinauszugehen und meinen Traum zu verwirklichen!
Sie sagen, dass Sie die Reisen in den Himalaya als tröstlich empfinden. Welche Verbindung besteht zwischen dem Zustand Ihres Vaters, dem Bergsteigen und dem Himalaya?
Wie ich bereits gesagt habe, kann mein Vater mich nicht mehr erkennen. Er weiß nicht, dass ich sein Sohn bin. Je mehr er vergisst, an desto mehr erinnere ich mich jedoch. Kleine, scheinbar bedeutungslose Ereignisse, die normalerweise längst vergessen wären, kommen mir ständig wieder in den Sinn, wenn ich mich um meinen Vater kümmere. Und da mein Vater nicht mehr so ist wie in meiner Erinnerung, versuche ich, etwas von ihm in mir zu entdecken. Am stärksten erlebe ich ihn in meiner Leidenschaft für das Bergsteigen. Ich weiß noch, wie ich mit ihm in meiner Jugend fast jedes Wochenende in die Berge in der Umgebung gefahren bin. Genau wie ich liebte er den Himalaya und brachte dort viel Zeit zu. Er liebte die Berge, die Natur und die Unberührtheit. Dieses Gen hat er an mich weitergegeben. Auch wenn mein Vater gerne im Auto fuhr und ich lieber klettere, verbindet uns unsere gemeinsame Liebe für den majestätischen Himalaya.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass ich im Himalaya – im übertragenen Sinne – meinen Vater sehe. Ich betrachte den Himalaya als meinen Mentor, Freund, Förderer und jemanden, auf den ich mich immer verlassen kann. Diese Eigenschaften erhofft man sich von seinen Eltern, und ich habe sie im Himalaya gefunden. Für mich trifft das berühmte Zitat von John Muir – „In die Berge zu gehen ist wie nach Hause zu kommen“ – deshalb absolut zu. Wenn ich im Himalaya bin, bin ich bei meinem Vater.
Nicht jeder kann so extreme Erfahrungen erleben, und die wenigsten von uns sind Extremsportler oder Abenteurer. Was möchten Sie den Menschen sagen, die Ihre Geschichte lesen?
Ich habe zweimal versucht, auf den Everest zu steigen – 2014 und 2015. Beide Male musste die Besteigung wegen Naturkatstrophen abgebrochen werden. Veröffentlichen Sie, dass etliche Menschen versucht haben, mich von der Besteigung abzubringen; sie behaupteten ‚der Berg will dich nicht dort oben‘, und manche sagten sogar, ich hätte nicht das Zeug dazu. Darauf habe ich nicht gehört. Stattdessen ließ ich in meiner Leidenschaft nicht nach, trainierte noch härter, gab meinen Traum niemals auf und schaffte es schließlich auf den Gipfel! Daraus habe ich gelernt, dass man seinen Traum niemals aufgeben sollte. Von anderen hört man immer wieder: Du bist verrückt, das ist unmöglich, das schaffst du nie, und so weiter. Und es kann gut sein, dass einiges davon stimmt. Aber wenn man seinen Traum verwirklichen will, muss man ihn hegen und behüten wie ein Baby, fleißig und wohlüberlegt trainieren, aus Rückschlägen lernen und nicht aufgeben, bis man ganz oben angekommen ist! Wie sagt man so schön? Auf dem Weg nach oben gibt es keine Abkürzungen!
Und diese Überzeugung hat sich bei mir verstärkt, als ich 2015 dem sicheren Lawinentod entkommen bin. Als ich in jener Nacht schlafen ging, lief mein ganzes Leben noch einmal vor mir ab. Und mir wurde eines ganz klar – wenn man einen Traum oder eine Leidenschaft hat, sollte man sich gleich jetzt dafür einsetzen, nicht morgen und nicht übermorgen und auch nicht in 60 Jahren, wenn man genug Zeit und Geld dafür hat. Sondern jetzt.
Gleichzeitig wurde mir klar, dass die meisten von uns ein sehr privilegiertes Leben führen. Wir müssen uns über das Dach über unserem Kopf oder das Essen auf unserem Tisch keine Sorgen machen. Millionen Menschen in aller Welt geht es nicht so gut. Einem großen Teil der Welt fehlt es am grundlegendes Bedarf des täglichen Lebens. Diese Menschen können keinen Träumen und Leidenschaften frönen, sondern müssen täglich ums Überleben kämpfen. Deshalb habe ich mir vorgenommen, mich nach meiner Rückkehr mit aller Kraft dafür einzusetzen, meinen Teil dazu beizutragen, dass jeder das zum Leben Nötige hat und zumindest die Chance bekommt, Träumen und Leidenschaften nachzugehen. Das ist der größte Everest meines Lebens.
Exclusiv-interview with Kuntal Joisher
First of all: How does it feel to have climbed Mount Everest?
As far as I remember, I’ve always been in love with the mountains and snow and the Himalayas. Now it’s been over 7 years that I have been training to climb Everest for the past 7 years. In the last few years, my entire life has been built around training to climb the montainfor this climb. I don’t haven’t hadhave a professional or a personal life –. I’ve eaten, drinkdrunk, sleptep, dreamed, and breathed Everest all the timeevery minute of the day.
And so when I was 20 meters from standing on the very top of Mt. Everest, I knew I had done it. Even though climbing is successful when it’s a return journeyyou’re on your way down – – I was feeling strong and knew I would get back down fine. The biggest dominant emotion I feltthat was running through me was that of relief. The biggest dream and goal of my life, and I was finally there – standing right in front of it!almost there. I was overcome by such intense happiness so much so that tears of joy started rolling down my face. Tears of joy. And then I cried my heart out. And wWhen I finally reached the very top of Mt. Everest, the feeling was just out of thise world. It can’t be expressed in words. No feelingNothing can ever compare to what I felt on the topsummit. It was as if I could see the whole world! So beautiful, so majestic, so spectacular!
And now that I’m back home in Mumbai – – the feeling that I climbed Mt. Everest has still not sunk in.I still can’t believe that I have conquered Everest. At the same time, I feel that Everest has left a big hole in my life now that the dream is complete. I feel lost. I feel’m a bit lost and directionless. However, as the famous Tolkien saying goes “Not all those who wander are lost”, ”; I know that I’ll soon be on my next journey.! And I’m looking forward to it.
Is it true that on the ascent from Camp 3 to the summit and the descent back to Camp 2, so for four days in total, you lived off just two Oreo cookies? And what does onedo people eat at 8,848 meters above sea level?
5-–6 Oreo cookies is more accurate. And a few pieces of dried Kiwikiwifruit. That’s the only solid food I had once I left from Camp 3. I usually carry a Vvegan dark chocolate because that is’s my comfort food, and I can easily eat it at a high altitude. However, I forgot to bring a chocolate and so that was no longer an option.any with me.
At the height of Camp 4 (8000 meters m.u.s.l.), most climbers lose any appetite for solid food. The Bbody supplies less amount of Ooxygen to the digestive system, which means that for any solid food to get digested it takes a long time for any solid food to be digested. So my focus was to mostly consume calories mostly in liquid form – – such as Endurance endurance gels. I used Vegan vegan gels from a company called Unived (www.unived.in) which These gels provide a good balance of carbs and essential electrolytes that are instantly available to your body for consumption with and place less requirementsfewer demands on the digestive system.
Was it a particular challenge for you to climb Mount Everest as a veganvegan? What did you do differently to your colleagues?
I had to focus on mainly on getting two things right – – Diet diet and gear. And this required meticulous planning, choosing the correct adventure agency, working with the agency and making them understand my Vegan vegan lifestyle, and finally having a backup plan all theat all times in -case things went wrong for whatever reason.
In terms of what of my nutrition plan here’s what I do:
My nutrition plan when I’m training is very simple – “Whole foods plant basedplant-based, whole foods”. Low- fat, High high-carb. I love eating fruits, vegetables, legumes, grains, nuts, and seeds; and this diet has done wonders for me. I recover much more quickly,er even when I do some of theafter the most excruciating of workouts. On the other side, every time I eat unhealthy food such as deep fried stuff, or white refined flour, or white sugar, I’ve realized noticed that my recovery becomes is much slower. One’s Your body tells it you what it likes. And my bodymine likes a whole foods vegan diet.
Regarding my diet whileWhen I’m climbing, my diet is based where I am situated – a lot depends on where I’m climbing. If it’s the Himalayas, then most of the local food tends to be Vegetarianvegetarian, and so it’s easier to Veganizefollow a vegan diet. The food is typically compriseds of Vegetable vegetable stews / curries, fruits, lentils, soups, wheat bread/roti, rice, potatoes, pasta, noodles, etc. So on my climbs in the Himalayas, I stick to eating the local cuisine. At the same time, I I do carry comfort food from home, which tends to be trail mix comprised ofof dried fruits and nuts, nutritional bars made out of dates and nuts, and a few local snacks – even if they are unhealthy (after all, on the mountain – calories are calories when you’re on the mountain –- you need them!).
In terms of my gear, initially I initially thought I only had to only find alternatives for woolenwoollen and leather items. These were fairly easy to replace. I didn’t realize that “Down” is non-v Vegan, and that there is a tremendous amount of cruelty involved. So my next challenge was to find alternatives for Down insulation. I was quickly able to find synthetic sleeping bags for extreme temperatures such as -40C. I was also able to find synthetic insulation jackets that could easily work until Camp twoTwo. However, what I struggled with was finding a Vegan vegan alternative for the one- piece Himalayan suit that I would wear higher up on the mountain and on the summit, which would protect me in temperatures as low as -60C. I tried very hard but I could notn’t find any alternative. I wrote to all the famous gear companies across the world and several of them responded saying it’s it was not possible to create a synthetic suit. So I made a choice todecided to one time buy a one single Nonnon-v Vegan piece of gear and climb the mountain. I would rather stay safe and alive, then than die doing something stupid.
Today, 85% of all my gear used on the mountainmountaineering gear is Veganvegan. And I’m continuing to work on finding Vegan vegan alternatives to the non Vegannon-vegan gear I own. My hope is I hope to be able to stand on the summit of the next mountain in 100% Vegan vegan gear!
To stand up there in icy white snow in the midst of untouched, merciless nature must have been an incredible experience. What was the most beautiful thing that you saw up there?
A small 8 feet X 8 feet tent on a moving glacier was my home for the 50- day Everest expedition. Sleeping at base Base camp Camp is an experience all its ownin itself. Every night, you sleep tossing and turning to the sound of the moving glacier beneath you. And as you’re tossing and turning, you hear these popping noises in the distance—avalanches on the nearby mountain ranges all night long.
On During one of the nights, at 3.30 I was woken up by the footsteps of passing by Sherpa guides at 3.30 am. They were heading to camp Camp one One of Everest through the treacherous Khumbu ice-fall. For a moment, I left the cozinesscosiness of my sleeping bag and peeped outside the tent. What a sight!t and I was stunned. The milky Milky way Way was shining in all its glory and it was a scene right out of a post card. And within the next 5 minutes, I had already counted two shooting stars! What a magical night it was turning out to be. I decided to go out in the cold, and stared at the milky Milky wayWay, millions of years into the past! It was my personal 5- billion- star hotel!
The famous Italian mountaineer Reinhold Messner said: “MOUNTAINS ARE NOT FAIR OR UNFAIR, THEY ARE JUST DANGEROUS.” On the ascent, did you or your team encounter any particularly dangerous situations?
During the recent 2016 expedition, there was one incident where we an avalanche passed by ajust a few meters away from us, and we were able to escape a – we escaped sure death by the skin of our teeth. we We were climbing through the Khumbu ice-fall, one of the most dangerous sections on Everest. We were standing under a big ice -tower and were about to cross a crevasse. Just at that moment, we heard a loud boom from few hundred meters above us. The direction and the intensity of the sound made it seem like as it the avalanche was coming right at us. A Ffew climbers around us started running helter-skelter. However, Mingma Tenji Sherpa, our leader, asked us to stay clipped into the safety line and be in a ducking position. And so that’s what we did. And tThe next few seconds were totally nerve-wracking. I thought last year we almost kissed death we had looked death in the eye the previous year and survived the biggest avalanche to hit the Everest region. And now here I amwas, in one of the most dangerous portions onsections of Everest, and facing death yet again. And as the sound of the avalanche grew louder, I knew was convinced that I’m I was going to die. And But the next thing I remember is seeing the avalanche go by about 5 meters from where I was standing. And I told myself – – I had got lucky again! We survived.
You have a wife and a family, who must worry about you when you are climbing the highest mountains in the world. Do such thoughts cross your mind when you are up there?
During my initial years of mountain climbing, on a couple of occasions I quit the expeditions mid waypart way through on a couple of occasions. I got homesick and wanted to be with my family. I quickly realized that if I wanted to climb, I have had to have an enormous amount of mental toughness and fitness. And so in the last few years, I have trained myself to get emotionally detacheddetach emotionally from my family – – specifically my wife, mother and father. And, in during the last few expeditions, I have never gotten homefelt home sick and left an expedition mid waypart way through. And wWhen I’m climbing, I don’t think about anything. My mind is a blank slate with no thoughts. All I’m doing is puttingI do is put one step foot in front of anotherthe other, and that’s about it. It’s almost a trance- like or a meditative state. I don’t use climbing as a tool to bust stress, or to resolve problems in my personal life, or for that matter to think about that the next great Technology technological idea. Instead I climb only and solely for one reason alone – – because I want to and because I love it. It’s as sAs simple as that. I realize that having a clear thought free mindclearing my mind helps me navigate safely and carefully through the challenges of a climb like Everest in a safe and reliable fashion. .
What did your wife and your family say when you changed your company position as an a freelance consultant to climb Mount Everest?
The focus of my life at that point was to get ready for Everest. And for that I had to be in the top best mental and physical shape of my life. That This required me to train really hard year in year out and also spend a significant amount of time every year climbing mountains every year. As a full time employee, I was not in a position to do justice to both my job and my dream. I had to choose one. My wife and family are were completely supportive of my Everest dream, so and they were fine with the decision I made when I my decision to quit my fulltime day job. And on that note, it’s impossible to pull off a climb such as Everest , or to pursue such a passion without the support of one’s family. . And mMy wife, mother and family have selflessly and steadfastly supported me through all the ups and downs of this entire journey.
As a lifelong vegetarian, you only became a vegan vegan during your studies in the US. India has a long tradition of vegetarianism. How is the topic of veganism dealt with in India?
For me as a Vegetarianvegetarian, when I realized that we cause animals a lot more suffering than non- Vegetariansvegetarians, I could not reconcile my values with my actions. I saw no difference between a cup of milk and a piece of meat. The only way forward was to go Veganvegan, and that’s why I became one – – an ethical vegan vegan by choice.
The concept of a Vegetarian vegetarian India is a myth which is prevalent in the West. According to a recent study, about 75% of India’s population is non not Vegetarianvegetarian. At the same time, the population of India is 1.3 billion people. So India has roughly 300 million vegetarians, which I think makes India it the largest Vegetarian vegetarian country in the world. So in that sense, yes India has a long tradition of Vegetarianismvegetarianism.
Dairy and Dairy dairy products are deeply ingrained deeply intoin the daily of life of Indians – – whether they are Vvegetarians or Notnot. Even the followers of Jainism, a religion and philosophy based on Non non-violence, have no problems consuming dairy or dairy products inspite odespitef knowing the enormous amount of cruelty involved.
When I first told my friends and family about my Veganismveganism, for the majority of them they had never heard of the word Veganvegan. And when I moved back to India after 6 years of living in the US, it was a bit of struggle for the first few years. For example, sometimes I would go for a dinner at a family member’s place. They would happily feed me non-v Vegan food and say that it’s Veganvegan. Their reasoning was a little bit of dairy here and there should not be a problem. They didn’t understand my Veganismveganism. Eventually over the years, I was able to explain them why I am a Veganvegan, and why it’s important for me. As a VeganVegan, I have never told anyone any of them to become a Veganto do the same, instead my idea is to do spectacular things and inspire them to ask me a the following question — “What do you eat sothat you can pull off such feats?”.
Today Veganism as a movementthe vegan movement is gathering momentum is picking up across India. We have Vegan vegan restaurants, soy milk and tTofu are readily available in grocery stores, Vegan vegan cakes and ice creams are easily availablecommon, cosmetics and daily use products such as toothpaste, soaps, shampoos, etc. all have Vegan vegan alternatives. The Vegan vegan industry is growing and that is evident from the number of startups coming up related to Veganismemerging with links to veganism. India is where the United States was about 15- –16 years ago, and just imagine if even 1% of India goes Vegan vegan; that is would be around 15 million people making conscious choices! That’s How incrediblehuge!
You didn’t just climb Mount Everest to show that vegans can do anything and to dispel prejudices about the vegan lifestyle; you also had a personal mission. You wanted to draw attention to the serious illness that your father has been suffering with from for years.
About 15 years ago, my father was diagnosed of with Lewy Body dementia – LBD (a form of dementia that shares has similar degenerative characteristics with to both Alzheimer’s and Parkinson’s). Alan Arnette, a famous mountaineer and Alzheimer’s awareness advocate, once said, “Memories are everything.” In my case, it’s very true. Even though my dad is alive today, he doesn’t recognize me or even remember my name. He doesn’t have the ability to make new memories. Six years ago, I became his primary caregiver when the disease finally stole the last of his independence. After experiencing the effects of the illness on my father, and the rest of our family, I decided to use my journey to Everest as a platform to raise awareness for of this crippling disease.
Dementia is a disease without a cure. Until there is one, the most important treatment you can give provide is love, dignity, respect, and education. Better caregiving comes from better understanding. Today one in four people are diagnosed with dementia, and one in 10 caregivers admit to hiding or concealing the diagnosis of dementia. With statistics like that, we need to work towards raising awareness about social stigma and education. And so that’s another Everest in my life!
Also aAs a caregiver myself, one of my biggest learningsthe biggest things I’ve learnt has been — don’t give up on not to give up on my your dreams and passions. Don’t feel guilty that you are spending time pursuing your dream, and that your loved one is suffering. In my case, I’m sure that if my father didn’t have Dementia dementia he would be proud of my achievements and would wholeheartedly support my dreams. Toill date, there has never been a time where I’ve felt that my Father’s father’s condition has stopped me from pursuing my dream to stand on Top of the World. On the contrary, every time I’m in a difficult situation in life or on the mountain, I always think about my Daddad, and all the Dementia dementia patients in the world, and all the caregivers, and that gives me immense inspiration to go beyond all my limits and pursue my dream!
You say that you find solace on your trips to the Himalayas. What connection does your relationship with your father have to mountaineering and the Himalayas?
As mentioned earlier – – my Dad doesn’t recognize me. He doesn’t know that I’m his son. However, the more he forgets, the more I remember. Small, seemingly inconsequential events that would normally be long- buried are constantly resurfacing for me, as I care for my father. And, since I can’t have my father the way I remember him, I try to find pieces of him in myself. I see him the most in my passion for climbing. I still remember driving with him to the local mountains almost every single weekend when I was growing up. Like me, he was fond of the Himalayas, and spent a significant amount of time there. He loved the mountains, nature and the wilderness. That gene has been passed onto me. Even though my father enjoyed driving, and I prefer to climb, our love for the majestic Himalayas is the common spiritual bond that connects us.
Sometimes I feel that I see my father in the Himalayas – – metaphorically. I consider the Himalayas my mentor, my friend, my well-wisher, and someone on whom I can always count. These are qualities that one looks for in their parents, and ones I found in the Himalayas. And so for me, the famous John Muir saying “Going to the mountains is like going home” is actually true. When I am in the Himalayas, I am with my father.
Not everyone gets to have such extreme experiences in their lives, and very few of us are extreme athletes or adventurers. What do you want to tell the people out there who are now reading your story?
I tried climbing Everest twice – I attempted to climb Everest in 2014, and 2015. Both times the climb was cancelled due to natural disasters. Post thatAfter these experiences, several people dissuaded me from climbing saying — ‘the mountain doesn’t want you there’, and some even said – ‘I You don’t have it what it takes’. I didn’t listen to them. Instead I kept the fire inside me burning, trained harder than ever, never gave up on my dream, and finally made it to the top! The lesson I learnt is that one you should never give up on their your dream. People will say things such aslike – you are crazy, it’s impossible, you are sure to fail, etc. And a lot of those things will happen. But if you want to achieve your dream, you have to nurture and protect it like your baby, work and train hard and smart, learn from your failures, and keep going at it until you reach to the top! As the saying goes, there are No no shortcuts to the top!
And this attitude got was reinforced when I escaped from a sure death in the 2015 avalanche. That night when I went to sleep –, my entire life played out in front of me. And I realized one thing – – if you have any dreams or passions, the best time to do them is now, not tomorrow, not the day after, not in 60 years when you have all the time in the world and money saved. Now.
At the same time, I realized that most of us live a very privileged life. We don’t have to worry about having a roof on over our head, or whether we would will have food on our table. Millions of people across the world don’t have that comfortluxury. A significant part portion of the world lacks the most basic necessities of life. Forget about pursuing dreams and passions, for them every day is a struggle. And that’s when I told myself that when I get back home I was’m going to strive and work hard back at home to do my bit to create a world where everyone would havehas the basic necessities of life and at least would havehas an opportunity to pursue their dreams and passions. This is the biggest Everest of in my life.